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  • Roland Spitzegger

EXECUTIVE SEARCH – EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT



Ostern steht vor der Tür – und damit das Suchen und Finden. Warum also nicht dieses Thema im Hinblick auf die Kernkompetenz von Spitzegger Consultants, Executive Search, etwas näher in den Fokus rücken und ein paar mögliche Zukunftsszenarien skizzieren. Die Rekrutierung von Führungskräften ist ja ein dynamischer Prozess, der sich ständig weiterentwickelt und an die sich verändernden Bedürfnisse von Unternehmen und Kandidaten anpasst. Welche innovativen Trends könnten also das Potenzial haben, die Branche mittel- bis langfristig zu verändern, in welchem Ausmaß auch immer?


1) Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen

Obwohl künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen bereits in vielen Bereichen Anwendung finden, steht ihre umfassende Implementierung im Executive Search noch am Anfang. Zukünftig könnten sie dazu beitragen, den Suchprozess effizienter zu gestalten, indem sie Muster in großen Datenmengen erkennen und so die Identifizierung von Top-Kandidaten erleichtern. KI-gestützte Systeme könnten auch verwendet werden, um fundierte Vorhersagen über die Eignung von Kandidaten für bestimmte Führungspositionen zu treffen, basierend auf deren Erfolgen und Misserfolgen in der Vergangenheit.


2) Virtuelle Realität und erweiterte Realität im Interviewprozess

Virtuelle Realität (VR) und Erweiterte Realität (AR) bieten ein enormes Potenzial, um den Interview- und Rekrutierungsprozess im Executive Search zu revolutionieren. Durch den Einsatz dieser Technologien können Kandidaten in realitätsnahe Simulationen von Arbeitsumgebungen und herausfordernden Situationen versetzt werden, um ihre Fähigkeiten und Kompetenzen besser beurteilen zu können. Darüber hinaus könnten Unternehmen VR-Präsentationen nutzen, um Kandidaten einen Einblick in ihre Unternehmenskultur und Arbeitsweise zu gewähren, was wiederum zu einem besseren Matching zwischen Unternehmen und Bewerbern führen kann.


3) Gamification und spielerische Ansätze in der Kandidatenauswahl

Gamification, also die Anwendung von spielerischen Elementen in einem nicht-spielerischen Kontext, kann dazu beitragen, den Executive Search-Prozess ansprechender und effektiver zu gestalten. Durch den Einsatz von Gamification-Tools können Unternehmen beispielsweise Kandidaten durch interaktive Aufgaben und Herausforderungen führen, um ihre Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale besser zu ermitteln. Solche spielerischen Ansätze können auch helfen, den Auswahlprozess objektiver und fairer zu gestalten, indem sie implizite Vorurteile und Stereotype reduzieren. Und das ist mittlerweile unabdingbar in einer Zeit, in der Inklusion eine immer größere Rolle im gesellschaftlichen und auch wirtschaftlichen Wertekanon spielt.


4) Diversität und Inklusion als zentrale Aspekte der Rekrutierung

Die Bedeutung von Diversität und Inklusion in der Arbeitswelt ist in den letzten Jahren zunehmend anerkannt worden. Zukünftige Executive Search-Strategien werden sich verstärkt darauf konzentrieren, eine vielfältige und inklusive Belegschaft auf Führungsebene aufzubauen. Dies beinhaltet die Implementierung von gezielten Suchstrategien, die darauf abzielen, Kandidaten mit unterschiedlichen Hintergründen, Geschlechtern, Ethnien und Fähigkeiten zu identifizieren. Unternehmen, die in diesem Bereich führend sein wollen, werden ihre Rekrutierungspraktiken überdenken und sicherstellen müssen, dass sie Chancengleichheit und Vielfalt auf allen Ebenen fördern. Was heute da und dort noch als Lippenbekenntnis geäußert wird, weil es der Konformität geschuldet ist, wird also zunehmend authentisch umgesetzt und gelebt werden müssen.



5) Datengesteuerte Entscheidungsfindung und Personal Analytics

Die Zukunft des Executive Searchs wird zunehmend von datengesteuerten Entscheidungen geprägt sein. Die Integration von Personal Analytics in den Rekrutierungsprozess ermöglicht es Unternehmen, fundierte Entscheidungen auf der Grundlage von quantitativen Daten und Analysen zu treffen. Dies kann dazu beitragen, den Auswahlprozess zu optimieren und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Besetzung von Führungspositionen zu erhöhen. Dazu gehören die Analyse von Kandidatenprofilen, die Vorhersage von Leistung und Erfolg sowie die Identifizierung von Schlüsselkompetenzen und Fähigkeiten, die für bestimmte Positionen erforderlich sind.


6) Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im Rekrutierungsprozess

Der Executive Search der Zukunft wird auch eine zunehmende Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im Rekrutierungsprozess erfordern. Dies bedeutet, dass Unternehmen in der Lage sein müssen, ihre Strategien schnell an veränderte Marktbedingungen, neue Technologien und sich wandelnde Kandidatenbedürfnisse anzupassen. Eine solche Flexibilität kann beispielsweise die Einführung von Remote-Interviews, die Anpassung von Stellenbeschreibungen an sich ändernde Anforderungen oder die Integration neuer Technologien in den Auswahlprozess umfassen. Die Pandemie war dafür schon eine Kostprobe. Sie hat zu drastischen Umwälzungen geführt und die Flexibilität der Unternehmen auf eine harte Probe gestellt.


7) Die Bedeutung von Arbeitgebermarken und Employer ValuePropositions (EVP)

Zukünftige Executive Search-Strategien werden sich verstärkt auf die Arbeitgebermarke und die EVP konzentrieren, um Top-Talente anzuziehen und zu binden (siehe meinen Blog hier). Eine starke Arbeitgebermarke und eine attraktive EVP können dazu beitragen, das Interesse hochkarätiger Kandidaten zu wecken und sie von den Vorteilen einer Zusammenarbeit mit dem Unternehmen zu überzeugen. Unternehmen müssen daher in ihre Arbeitgebermarke investieren, indem sie klar kommunizieren, welche Werte, Kultur und Vorteile sie potenziellen Führungskräften bieten. Dies kann beispielsweise flexible Arbeitsbedingungen, Karriereentwicklungsmöglichkeiten, soziale Verantwortung oder innovative Unternehmensstrukturen umfassen.


Zusammenfassend zeigt sich, dass der Executive Search der Zukunft von einer Vielzahl innovativer und zukunftsweisender Trends geprägt sein wird. Unternehmen, die in der Rekrutierung von Top-Führungskräften erfolgreich sein möchten, sollten diese Trends erkennen und ihre Strategien entsprechend anpassen. Dabei wird der Einsatz von KI und anderen Technologien eine zentrale Rolle spielen. Spannend ist die Frage, inwieweit und in welcher Ausprägung der menschliche Faktor in dieser neuen Gemengelage seinen Platz findet. Das knüpft ja auch an eine Thematik an, die weit über den HR-Bereich hinausgeht und mit der sich gesellschaftspolitische Visionäre und Philosophen beschäftigen. Werden Maschinen künftig ausnahmslos alles besser können als Menschen, schafft sich der Mensch als Schöpfer der Maschinen also selbst ab? Oder will man das Ganze etwas fröhlicher sehen? Dann läuft es vielleicht auf eine glückliche Hybrid-Symbiose hinaus, Mensch und Maschine im Einklang auf dem Weg in eine bessere Zukunft. Das erfordert Disziplin und die freiwillige Einschränkung eines bis dato unwiderstehlichen Forscherdrangs. Sogar Elon Musk hat ja nebst anderer Tech-Celebrities diesbezüglich soeben ein Moratorium unterschrieben. Ich jedenfalls denke, dass zum jetzigen Zeitpunkt gewisse menschliche Fähigkeiten wie Empathie, Fingerspitzengefühl, Menschenkenntnis, Erfahrungen – die im Rekrutierungsprozess unerlässlich sind! – nicht zureichend ersetzt werden können. Noch nicht...




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Die auf dieser Website gewählte generisch-männliche Form bezieht sich immer auch auf weibliche und diverse Personen.


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